Land: Samoa
Nennwert: 50 Tala
Gewicht: 0,5 gramm
Feinheit: 999.9/1000
Durchmesser: 11,00 mm
Prägequalität: Polierte Platte
Auflage: 5.000 Stück
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Die Rechenmaschine von Wilhelm Schickard: Die erste mechanische Rechenmaschine der Welt
Die Rechenmaschine des deutschen Gelehrten Wilhelm Schickard (1592–1635) gilt als eine der frühesten mechanischen Hilfsmittel zur mathematischen Berechnung und ein Meilenstein in der Geschichte der Technik. Schickard, ein Universalgelehrter der Renaissance, der Mathematiker, Astronom und Theologe war, entwickelte seine Maschine im Jahr 1623 – etwa zwei Jahrzehnte vor der berühmten „Pascaline“ von Blaise Pascal.
Konstruktion und Funktionsweise
Schickards Rechenmaschine wurde für die vier Grundrechenarten entwickelt: Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division. Das Gerät bestand aus einer Kombination von Zahnrädern und drehbaren Ziffernrädern, die mechanisch miteinander verbunden waren. Es war für damalige Verhältnisse ein hochkomplexes Gerät, das auf dem Prinzip des Zehnersystems basierte.
Merkmale der Rechenmaschine:
- Ziffernräder und Zahnräder: Die Maschine besaß Zahnräder, die miteinander verbunden waren, um Überträge in den Rechenoperationen automatisch auszuführen. Dadurch war es möglich, Zahlen mechanisch zu addieren und zu subtrahieren.
- Multiplikationshilfe: Neben den Zahnrädern beinhaltete das Gerät ein System von Schiebern oder Kurbeln, die bei Multiplikationen als Unterstützung dienten.
- Kompaktes Design: Die Rechenmaschine war relativ klein, sodass sie für den persönlichen Gebrauch geeignet war – eine praktische Lösung für Mathematiker und Wissenschaftler.
Ein besonderes Highlight der Maschine war ihre Fähigkeit, Überträge automatisch zu verarbeiten, was sie von vielen späteren Konstruktionen unterscheidet und ihre Effizienz stark erhöhte.
Der historische Kontext
Schickard entwarf seine Rechenmaschine im Auftrag seines Freundes Johannes Kepler, des berühmten Astronomen. Kepler benötigte ein Hilfsmittel, um die umfangreichen Berechnungen für seine Himmelsmechanik zu erleichtern. Schickard sandte Pläne und Beschreibungen der Maschine an Kepler, die jedoch aufgrund von Unfällen und dem Dreißigjährigen Krieg lange unbeachtet blieben. Ein Exemplar der Maschine ging zudem bei einem Brand verloren, sodass die Konstruktion lange Zeit nur theoretisch bekannt war.
Bedeutung und Einfluss
Schickards Erfindung gilt heute als der erste Schritt zur Entwicklung mechanischer Rechenmaschinen, die später durch Wissenschaftler wie Blaise Pascal und Gottfried Wilhelm Leibniz weiterentwickelt wurden. Obwohl Schickards Maschine in Vergessenheit geriet, markiert sie einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte der Mathematik und Technik, da sie den ersten Versuch darstellt, Rechenoperationen zu mechanisieren.
Wiederentdeckung und Nachbauten
Die Pläne und Skizzen der Rechenmaschine wurden erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt und rekonstruiert. Historiker und Ingenieure haben basierend auf Schickards Notizen funktionsfähige Nachbauten der Maschine erstellt, die heute in Museen und Ausstellungen zu bewundern sind.
Fazit
Die Rechenmaschine von Wilhelm Schickard war eine bahnbrechende Erfindung, die ihrer Zeit weit voraus war. Obwohl sie zu Lebzeiten ihres Erfinders nicht die verdiente Anerkennung erhielt, ist sie ein faszinierendes Zeugnis des menschlichen Strebens nach Innovation und Effizienz in der Wissenschaft. Schickard legte mit seiner Maschine den Grundstein für die spätere Entwicklung von Computern und mechanischen Rechengeräten.